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Verse XIV
Eulen-Sturm
Wie öd wirkt die Welt, wie
soll ich sie loben. Wenn die Blätter fallen vom Baum. Weil die
November-Stürme toben. Bleibt mir nur noch ein Sommer-Traum.
Die Welt wird eingehüllt von Dunkelheit. Ganz sanft glitzern
die Schneedecken. Der Mond durchbohrt die Traurigkeit. Des Nachts zeigt
die Eule ihr Leben.
Mit ihren großen Eulen-Augen, ich
schwör. Durchdringt sie die schwere der Nacht. Deine Ohren spitzt,
mit gutem Gehör. Du Eulenwesen hast vieles vollbracht.
Brigitte Obermaier (München, 2006-10-12) (Danke für
die freundliche Genehmigung.) |
Eulen
Trag Eulen nach Athen? Zur Göttin alter Griechen?
Unendlichkeit zu sehn bevor die Zeiten siechen.
Weißt
wirklich jede Frage? Weißt wirklich jedes Wort? Weißt
wirklich was ich suche? Weißt wirklich welchen Ort?
Will dir
zu gern vertrauen. Will durch dich klarer sehn. Will durch dich Himmel
schauen. Will Lebenskreuz bestehn.
Eule schweig mich doch nicht an!
Verpflichtet, der der helfen kann. Rundumblick, du am Weisheitsbaum!
Späh durch die Nacht, sieh meinen Traum!
Ines Beatrix
Brückle (Danke für die Freigabe!) |
Der Kuckucksuhrenkuckuck
Der kuckuck aus der kuckucksuhr der sagte immer nur ich
will nicht in die kuckucksuhr ich will in die natur da kam der uhu aus dem
wald und wandte sich ihm zu und sprach geh in die kuckucksuhr und gib dann
endlich ruh
Reinhard Geßler (2007) (Danke
für die freundliche Genehmigung.) |
Uhumeisigeß
den uhu den bewundern wir der uhu gilt als weise nen
vogel hat fast jeder mensch die meisten hamn ne meise
Reinhard
Geßler (2007) (Danke für die freundliche
Genehmigung.) |
Die Ballade von der
Unheilseule
Nachts die
Sterne traulich funkeln über Ritter Ludwigs Burg. Ritter Ludwig
schläft im Dunkeln, als sein Knecht, der laue Lurch, stürzt
in seiner Bettstatt Kammer. Herr, der Kaiser, welch ein Jammer!
Ihn umbraust das Kriegsgeheule! Draußen ruft die
Unheilseule. Ludwig legt sich an die Rüstung, stürzt aus
seinem Schlafgemach, eilt gehetzt entlang der Brüstung. Auch sein
Ehweib ist schon wach. Ludwig, eile nicht zum Kriege! Sieh dein
Kind dort in der Wiege! fleht Sieglinde an der Säule.
Draußen ruft die Unheilseule.
Ritter Ludwig ruft nun mutig:
Teure, horch! Mich ruft mein Fürst! Seine Feinde schlag ich
blutig, daß der Ansturm rasch zerbirst! Schwingt aufs
Roß sich und von dannen reitet er durch schwarze Tannen. Aus dem
Moor steigt auf die Fäule. Draußen ruft die Unheilseule.
Und er gibt dem Roß die Sporen und erreicht des Kampfes Ort.
Ach, der Kaiser scheint verloren! Blut fließt, grimmig tobt der
Mord. Wie einst Hunnenkönig Etzel stürzt sich Ludwig ins
Gemetzel. Mächtig schwingt er seine Keule. Draußen ruft die
Unheilseule. |
Furchtlos dringt der brave Ritter
mitten in die Feindesschar. Es entlädt sich ein Gewitter, und
gebannt ist die Gefahr. In dem grimmen Schlachtgewühle sinds
der Feinde nicht mehr viele, und sie wenden ihre Gäule.
Draußen ruft die Unheilseule.
Also nimmt die Schlacht ein
Ende. Doch dem Kaiser wird es gram, daß der Bringer dieser Wende
kampfesstolz ums Leben kam. Welchen Dank wollt ich bekunden,
Ludwig, dir, in deinen Wunden! Ludwig stirbt an seiner Beule.
Draußen ruft die Unheilseule.
Der die Feinde aufgerieben
stirbt den Heldentod im Feld. Wäre er zu Haus geblieben! Doch
so ist der Lauf der Welt. Seine Gattin bricht zusammen, seine Burg geht
auf in Flammen. Wirrig sind des Schicksals Knäule.
Draußen ruft die Unheilseule.
(Martin
Görlitz) (Danke für die Freigabe!) |
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