Eulen nach Athen tragen
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Olympisches Kunstobjekt
2004
"Wer hat die Eule nach
Athen getragen?" fragte Aristophanes 414 v. Chr. in seiner satirischen
Komödie "Die Vögel". Die Eule war ein in Athen sehr häufig
vorkommender Vogel und zierte zudem als Wappentier der überaus reichen
Stadt die Rückseite der athenischen Münzen. So erschien es unsinnig,
weitere Eulen (Vögel wie auch die ebenso genannten Münzen) nach Athen
zu tragen. Die Redensart "Eulen nach Athen tragen" steht seither
sprichwörtlich dafür, etwas Unsiniges, Überflüssiges zu
tun.
Im Laufe der Zeit haben sich übrigens viele ähnliche
Redewendungen mit gleicher Bedeutung entwickelt. Bereits im
antiken
Griechenland kannte man Fische zum Hellespont bringen oder
Krokodile nach Ägypten bringen. Moderne Varianten lauten
den Bäckerskindern Stullen geben, Holz in den Wald
tragen, Torf ins Moor tragen, Wasser in den Rhein
bringen , Emporter des femmes à Paris (Frauen nach
Paris tragen), Bier nach München bringen, Schokolade in
die Schweiz bringen.
Der Bildhauer und
Konzeptkünstler Ottmar Hörl nimmt das über 2000 Jahre
alte Sprichwort des griechischen Dichters Aristophanes auf und setzt es auf
ungewöhnliche Weise in die Tat um. Anläßlich der Olympischen
Spiele 2004 wird er 10.200 Eulen-Figuren zu einer Bodenskulptur formieren. In
unmittelbarer Nähe des Olympiastadions entsteht auf dem Gelände der
Deutschen Schule für die Zeit vom 12. bis 29. August ein 4000 qm
großer "Eulen-Hain", dessen Strukturplan in Form und Farbgebung die
fünf olympischen Ringe in Quadrate verwandelt. "Ich will eine
überraschende Variante dieses Ausspruchs präsentieren, indem ich
etwas Bekanntes auf unbekannte Art insziniere und damit einen kreativen Prozess
schaffe", sagt Hörl zu seiner Kunstaktion, die er in Partnerschaft mit der
DaimlerChrysler Bank verwirklicht.
Bereits am 29.Juni 2004
startete der Kunstprofessor aus Nürnberg sein Projekt auf dem Potsdamer
Platz in Berlin. Auf dem Marlene Dietrich Platz vor dem "Theater am Potsdamer
Platz" installierte Hörl drei Tage lang 1.500 seiner dreißig
Zentimeter grossen Plastiken in den fünf olympischen Farben, um der
Öffentlichkeit sein ungewöhnliches Projekt vorzustellen. Grüne,
schwarze, blaue, rote und gelbe Eulen sind Symbol für die fünf Farben
der Olympischen Ringe. 10.200 Eulen stehen für 10.200 Sportler, die bei
Olympia starten werden. Athleten aus der ganzen Welt werden die Eulen nach
Athen bringen. Bei der Vorstellung des Kunstprojektes in Berlin haben deutsche
Olympioniken wie die siebenfache Goldmedaillengewinnerin Birgit Fischer oder
der vierfache Kanu-Weltmeister Stefan Ulm ihre Eule in Empfang genommen. Beim
Abflug der deutschen Olympiamannschaft Anfang August wird die Deutsche
Lufthansa in Frankfurt jedem Athleten eine Eule mit auf die Reise
geben.
Die erste rote Eule wird die Athener
Bürgermeisterin Dora Bakoyannis nach Athen tragen. Sie wurde ihr von Dr.
Roland Folz, dem Vorstandsvorsitzende der DaimlerChrysler Bank in Berlin
überreicht.
Während der Spiele vom 13. bis 29. August wird die
ARD-Sportschau in Athen Ottmar Hörls Eule präsentieren: jeder
Studiogast erhält als Erinnerung eine Gold-Version der Figur.
ARD-Olympiachef Volker Kottkamp: "Das wird unser Olympia-Oscar in
Athen".
Die Eulenfiguren werden über den Onlineshop von Ottmar Hörl zum Preis von 40 Euro
zum Kauf angeboten.
Hier noch einige Fotos aus Athen:
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Weitere Informationen unter:
Der Künstler Prof. Ottmar
Hörl
Fotos und Infos mit freundlicher Genehmigung
von:
http://www.ottmarhoerl.de |