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Die Waldohreule -
Asio otus
Long-eared owl
Kennzeichen Mit einer Länge von 35
- 37 cm und einer Spannweite von 84 - 95 cm ist die Waldohreule etwa so
groß wie die Schleiereule. Männchen und Weibchen sind
äußerlich kaum zu unterscheiden. Das Weibchen wiegt mit
durchschnittlich 300 g etwa 50 g mehr als das Männchen. Besondere Merkmale
der Waldohreule sind die orangegelben Augen und die langen Federohren, die
jedoch im Flug und im Ruhezustand ganz angelegt werden können. Die
Oberseite der Waldohreule ist gelblichbraun mit graubrauner Sprenkelung und
Marmorierung. Das Bauchgefieder ist hell rostgelb mit kräftigen dunklen
Längsstreifen und feiner Querbänderung. Die hellen Flügelspitzen
haben mehrere dunkle Querbänder. Die Waldohreule kann mit der Sumpfohreule
verwechselt werden, von der sie sich aber durch die großen Federohren und
die Augenfarbe (bei der Sumpfohreule braunschwarz) unterscheidet. Im Vergleich
mit dem rundköpfigen Waldkauz ist die Waldohreule etwas kleiner,
langflügeliger und vor allem schlanker. Sie ist vor allem dämmerungs-
und nachtaktiv. Am Tage ruht sie in dichtem Laubwerk oder schlank aufgerichtet
auf einem Ast nahe am Baumstamm. Die Waldohreule lässt sich leicht durch
Mäuseln anlocken. Die Bettelrufe der Ästlingsjungen ähneln dem
Fiepen von Rehkitzen.
Fortpflanzung Die Waldohreule brütet meist in
Sträuchern oder Bäumen, bevorzugt in Krähen- oder Elsternestern.
Sie führt in der Regel nur eine Saisonehe. Paarbildung und Balz beginnen
meist Mitte Februar. Die Ablage con 4 - 8 Eiern erfolgt im März/April.
Nach einer Brutdauer von 27 - 28 Tagen folgt eine Nestlingszeit von etwa 20
Tagen. Nach 2 Wochen Ästlingszeit können die Jungen gut fliegen,
werden jedoch noch weitere 5 - 6 Wochen von den Eltern
versorgt.
Nahrung Die Waldohreule ernährt sich zu 80 %
von Feldmäusen. Daneben werden andere Kleinnager und Kleinvögel (wie
Sperlinge und Grünlinge) erbeutet.
Lebensraum und Vorkommen
Die Waldohreule
bewohnt aufgelockerte Landschaften mit Wald und Gehölzen. Sie kommt auch
in menschlichen Siedlungen, in Gärten, Stadtparks und auf Friedhöfen
vor. Sie ist nahezu in ganz Europa vorwiegend als Standvogel zu finden.
Während des Winters (meist von November bis März) finden sich oft in
städtischen Parks größere Ansammlungen von Waldohreulen in
Schlafgemeinschaften.
Gefährdung Die Waldohreule kann in
freier Natur ein Alter von bis zu 28 Jahren erreichen. Sie ist etwa so
häufig wie der Waldkauz. Die Waldohreule ist gefährdet durch
schneereiche Winter und Unfälle im Straßenverkehr. Stärkere
Bestandsschwankungen treten in Abhängigkeit von der Anzahl der vorhandenen
Feldmäuse, dem bevorzugten Beutetier, auf. Eine akute
Bestandsgefährdung liegt jedoch zur Zeit nicht vor.
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