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Grabwächter

Ungewöhnliche Uhu-Brut auf dem Friedhof

Im Sommer 2005 hatte ich die einzigartige Gelegenheit, die Brut eines Uhu-Paares auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg aus nächster Nähe zu verfolgen.

Der Ohlsdorfer Friedhof ist mit 400 ha und einem Straßennetz von 17 km der größte Parkfriedhof der Welt. Er ist ein Naturparadies inmitten der Metropole Hamburg, in dem viele Tierarten einen Lebensraum finden. Dort brüten auch so seltene Vogelarten wie Eisvogel, Waldkauz und Waldohreule.

Seit eingen Jahren ist dort auch ein Uhupaar heimisch. Die Uhus hatten sich in dieser Brutperiode die Schale eines großen Grabmals auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg als Brutplatz gewählt, das nur etwa 20 m von einem Seitenweg entfernt im Schatten hoher Bäume steht. Jeder, der diesen Weg entlangging und hinüberschaute, konnte den brütenden Uhu leicht entdecken, der sich jedoch durch die vorbeigehenden Friedhofsbesucher nicht stören ließ.

Jeden Nachmittag und Abend versammelten sich zahlreiche Naturfreunde, um die Uhus besonders während der Zeit der Jungenaufzucht, zu beobachten.

Noch eine Anmerkung zu den hier gezeigten Fotos: Die Fotos sind von den Wegen aus einer Entfernung von 25-30 m mit Zoomobjektiv mit großer Brennweite aufgenommen, um Störungen zu vermeiden, und hier als Ausschnittsvergrößerungen wiedergegeben!

Brütender Uhu Anfang Juni 2005: (alle Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern )

Um den 21.Juni schlüpften 3 Junge. Leider konnte ich die Uhus nur in unregelmäßigen Abständen besuchen. Als ich am 12.08.2005 wieder auf dem Ohlsdorfer Friedhof war, hatten bereits alle drei Jungvögel das Nest verlassen. Sie versteckten sich hinter dem Grabmal und im umliegenden Gebüsch, zeigten sich zu meiner Freude dann jedoch alle 3 vor dem Grabmal.

Junge Uhus am 12.08.2005:

Das Uhu-Weibchen saß an diesem Tag etwa 30 m entfernt gut sichtbar in der Sonne hoch in einer Kiefer, während das Uhu-Männchen auch in der Nähe, aber sehr versteckt saß und nur mit Mühe zu entdecken war. Am 19.08.2005 war nur ein Junges zu entdecken, das recht versteckt an einen Baum gelehnt schlief.

Uhus am 12.08.2005 und Junges am 19.08.05:

Uhu-Weibchen Uhu-Weibchen Uhu-Männchen Junges, 19.08.05

Am 24.08.2005 konnte das älteste Junge schon gut "flattern", so dass es den Weg zurück in die Schale des Grabmals schaffte, wo es einige Stunden abwechselnd putzend und dösend verbrachte. Das Uhu-Weibchen saß gut sichtbar ganz in der Nähe auf einem großen Felsbrocken und wachte über die Jungen.

Junges und Uhu-Weibchen, 24.08.2005:

Eine Woche später konnte ich an einem Nachmittag die drei Jungen aus etwa 30 m Entfernung zusammen auf einem Grabstein beobachten, wie sie sich ausgiebig putzten und gegenseitig kraulten. Wieder saß das Uhu-Weibchen etwa 10 m von den Jungen entfernt dösend auf ihrem Felsbrocken.

Uhus Ende August 2005:

Meine letzte Beobachtung konnte ich am 1.09.2005 machen. Zwei der Jungen dösten zunächst aneinandergekuschelt im Gras. Später flogen sie auf den Felsbrocken hinauf, von dem aus das Uhu-Weibchen in den Wochen zuvor oft über die Jungen gewacht hatte. Das dritte Junge entdeckte ich später, etwa 100 m Luftlinie entfernt, allein hoch in einer Kiefer sitzend.

Letzte Beobachtung am 1.09.2005:

   

Die Beobachtung dieser Brut und Aufzucht aus solcher Nähe war für mich ein ganz besonderes Erlebnis, eines, das nicht vielen Menschen zuteil wird und sicherlich einzigartig bleiben wird ...


Zur Uhu-Brut auf dem Ohlsdorfer Friedhof erschien auch ein von mir verfasster Artikel in Kauzbrief 18:

Grabwächter - Uhu-Brut an einem ungewöhnlichen Ort. (411 kb)