Die Uhlenköpersage
In der Stadt
Uelzen fand ich die folgende Sage, aus der sich die Eule zum
Symbol der Stadt entwickelte:
Seit jeher machten sich die Leute vom
Lande gerne den Spaß, den eingebildeten und hochnäsigen
Städtern mal eins auszuwischen. Und so ist denn auch überliefert,
dass ein junger Bursche aus Teendorf, namens Peter Wulf, an einem Sonntagmorgen
noch vor dem Gottesdienst nach Uelzen kam, mit einem Sack über der
Schulter, in dem es kräftig zappelte. Der Kaufmann, bei dem er Tabak
kaufen wollte, fragte ihn, was denn in dem Sack drin sei ? Er antwortete:
"Barftgaans". Der Kaufmann verstand jedoch "Barkhahns" und freute sich, dass
Peter Wulf sie ihm für 8 Groschen das Stück verkaufte. Rasch trug er
den Sack in die Küche, um seiner Frau die leckeren "Birkhähne" zu
bringen, die er als Braten verspeisen wollte. Groß war das Entsetzen, als
drei große, junge Eulen aus dem Sack herauskamen, die bissen und kratzten
und die ganze Küche verwüsteten.
Der Kaufmann zeigte Peter
Wulf beim Amtmann an. Der jedoch erklärte bei der Verhandlung, er habe mit
"Barftgaans" nur "Barfußgänger" gemeint - Eulen trügen doch
keine Schuhe und Strümpfe, gingen also barfuß. Von Birkhähnen
sei nie die Rede gewesen.
Der Amtmann schmunzelte und das ganze Land
lachte und fortan nannte man die Uelzener "Uhlenköper". Die aber freuen
sich inzwischen an der alten Geschichte und haben sie 1967 mit einem Denkmal an
der St. Marienkirche verewigt.
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Weitere Eulen in Uelzen habe ich unter den Fundeulen zusammen getragen. |